Maria Taytakova – Adina, reiche junge Pächterin Mittwoch, Jul 29 2015 

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? 

Belcanto bedeutet „Schöner Gesang“ und das ist auch der Grund warum ich es liebe, Belcanto zu singen. Die Schönheit der Stimme und die Schönheit der Melodieführung stehen hier an erster Stelle.

© Foto: Maria Taytakova

© Foto: Maria Taytakova

2., Donizettis L‘ elisir d‘ amore finde ich…

One of the funniest opera I have ever seen. It is a love story with happy ending, what is not so common in opera romantic literature. Cheerful music with beautiful lyrical parts makes from Donizetti´s Elisir d’amore a perfect choice for a romantic evening in two :).

3., Wie würde ich meine Partie in L‘ elisir d‘ amore kurz charakterisieren?

Adina is a smart young woman with diplomas and business career (at least in our staging :). She believes that love is something she does not need at all. When Nemorino is courting her, she just makes fun of him. But later on she realizes how nice person he is and that she actually loves him too…And for me personally…Finally, I sing an opera character that does not die in the last act. 🙂

4., Welche andere Belcanto-Partien habe ich bereits gesungen bzw. welche singe ich aktuell?

I made my stage debut with Donizetti´s opera Lucia di Lammermoor. In that time I really fell in love with belcanto music. During my studies I sang arias from Linda di Chamounix, Don Pasquale, I Capuleti ed i Montecchi, I Puritani and La Sonnambula. Although later on I performed mainly operas by Verdi, Puccini, Gounod,Strauss and others, I would like to profile myself as a belcanto singer in future.

5., Welche Belcanto-Partien werde bzw. möchte ich künftig unbedingt meinem Repertoire hinzufügen?

Donizetti is my preferred composer from the belcanto literature. He had a nose for choosing the right stories for his operas.In particular, I am attracted by his operas about Tudor queens. Anna Bolena is my dream role.

Matthew Peña – Nemorino, junger Bauer Dienstag, Jul 28 2015 

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? 

Legato, breath control, flexibility, sensitivity, passion and a wide vocal range.

© Foto: Matthew Peña

© Foto: Matthew Peña

2., Donizettis L‘ elisir d‘ amore finde ich…

One of my favorite Belcanto operas and a priviledge to sing.

3., Wie würde ich meine Partie in L‘ elisir d‘ amore kurz charakterisieren?

The operatic version of Steve Carrell in the film, „The Forty Year Old Virgin“ (German version: „Jungfrau (40), männlich, sucht…“ )

4., Welche andere Belcanto-Partien habe ich bereits gesungen bzw. welche singe ich aktuell?

I’ve covered a few roles, but this is the first full belcanto role I’ve performed

5., Welche Belcanto-Partien werde bzw. möchte ich künftig unbedingt meinem Repertoire hinzufügen?

Why do you ask? Do you know someone looking for a tenor?

Ulf Bunde – Dulcamara, Quacksalber Mittwoch, Jul 15 2015 

© Foto: Ulf Bunde / Hausrugger Photography & Design Thinking

© Foto: Ulf Bunde / Hausrugger Photography & Design Thinking

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? 

Eine Wohltat für die Stimme.

2., Donizettis L‘ elisir d‘ amore finde ich…

Ein Meisterstück, ausgewogen in der Konzeption, witzig, tiefgehend. Die Liebe sezierend.

3., Wie würde ich meine Partie in L‘ elisir d‘ amore kurz charakterisieren?

Dulcamara versteht es, zu leben, zu überleben, sich zu verkaufen, zu geniessen, jeden Augenblick für sich zu nutzen. Er kommt rum, hat schon Einiges gesehen und erlebt. Ist abgebrüht, versteht die Menschen und wie sie ticken, ist manchmal ein wenig zu sehr von sich eingenommen. Und manchmal ist er von seinen eigenen Produkten ein wenig zu sehr geblendet. 

4., Welche andere Belcanto-Partien habe ich bereits gesungen bzw. welche singe ich aktuell?

Neben der wunderbaren Petite messe solennelle von Rossini habe ich bereits Enrico in Donizettis „Lucia di Lammermoor“ gesungen. 

5., Welche Belcanto-Partien werde bzw. möchte ich künftig unbedingt meinem Repertoire hinzufügen?

Interesse hätte ich beispielsweise am Mustafa in der „Italienerin in Algier“ von Rossini.

Ulf Bunde

Edith Soukup – Maria, die Dorftratsche (Sprechrolle) Samstag, Jul 11 2015 

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? 

© Foto: Edith Soukupv

© Foto: Edith Soukup

In der Sprechlage immer wieder gerne….

2., Donizettis L‘ elisir d‘ amore finde ich…

… entzückend romantisch, auf daß das Herz zum Herzen findet….

3., Wie würde ich meine Partie in L‘ elisir d‘ amore kurz charakterisieren?

Weibliche Intuition + Hausverstand + kein Blatt vorm Mund.

Edith Soukup

 

Nähere Details über Edith Soukup und ihre Vorbereitungen auf die Rolle finden Sie auch in unserem Blog-Beitrag „Operndebut einer Schauspielerin„.

 

 

 

Lenka Pavlovič – Giannetta, junge Bäuerin Donnerstag, Jul 9 2015 

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? 

© Foto: Lenka Pavlovič & Miro Pavlovič

© Foto: Lenka Pavlovič & Miro Pavlovič

Immer wieder eine willkommene Möglichkeit, mich mit der Methodik, Stilistik und Praxis des Belcanto auseinanderzusetzen: Lange Legato-Bögen zu spinnen, getragene Melodien auskosten und die Stimme beweglich und plastisch führen. 

2., Donizettis L‘ elisir d‘ amore finde ich…

Der Liebestrank ist meiner Meinung nach eine der schönsten und unterhaltsamsten Stücke des ital. Belcanto. Kurz un bündig: Balsam für die Stimme!

3., Wie würde ich meine Partie in L‘ elisir d‘ amore kurz charakterisieren?

Die junge und freche Bäuerin Giannetta ist oftmals der Motor, Katalysator und die treibende Kraft in der Handlung von ‚Der Liebestrank’…

4., Welche andere Belcanto-Partien habe ich bereits gesungen bzw. welche singe ich aktuell?

Obwohl ich in Konzerten und Operngalas bislang zahlreiche Arien und Ausschnitte aus div. Belcantoopern singen durfe, ist Giannetta nun meine erste komplette Belcanto-Partie auf der Bühne! Also, ein Debut in doppelter Hinsicht!

5., Welche Belcanto-Partien werde bzw. möchte ich künftig unbedingt meinem Repertoire hinzufügen?

Norina (Don Pasquale), Marie (Regimentstochter) und Linda di Chamounix wären gegenwärtig meine Belcanto-Wunschpartien. Auch wenn ich als leichter Sopran momentan noch nicht die großen dramatischen Belcanto-Partien wie beispielsweise Anna Bolena, Lucia di Lammermoor und Norma singen kann, sind diese Partien zweifelsohne meine Traumpartien, die ich eines Tages doch sehr gerne singen möchte.

Lenka Pavlovič

Auf neuen Pfaden… und die Quadratur des Kreises Sonntag, Jun 21 2015 

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(c) Peter Mohr

In der mehr als 15 Jahre währenden Geschichte des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten hat man nun die Phase der obligatorischen Kinderkrankheiten hinter sich lassen können. Seit dem Beginn meiner engen Zusammenarbeit mit dem Kleinsten Opernhaus Österreichs, bekam ich als Opernregisseur Festivalsaison für Festivalsaison die Möglichkeit, herausragende, spannende und publikumswirksame Bühnenwerke der Musiktheaterliteratur unter der musikalischen Leitung von Maestro Hooman Khalatbari und viele Male in der stets stilvollen, ästhetischen und dramaturgisch durchdachten Ausstattung von Gianpiera Bühlmann zu erarbeiten.

KISK_Agentur1_Fledermaus_KláraNachdem ich als erste Herausforderung 2011 dieHeilige Kuh der österreichischen Operette, »Die Fledermaus« schlachten, pardon: in Szene setzen durfte, folgten u.a. zwei Werke des unsterblichen Mozart-da Ponte-Opernzyklus(»Le nozze di Figaro«und»Don Giovanni«), sowie als erstes tragisches Stück in meinem bisherigen Repertoire: G. Verdis, »Rigoletto«. 2015 soll nun aber den Wendepunkt in der Geschichte des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten darstellen, da wir mit der Intendanz und der musikalischen Leitung zusammen den Opernschwerpunkt und das Repertoire schwerpunktmäßig umstrukturieren: Die sonnig-heitere, aber auch mitunter melancholisch wirkende Hügellandschaft des nördlichen Weinviertels bietet sich ja geradezu als perfekte Naturkulisse für G. Donizettis Dramma giocoso, »L’elisir d’amore« an! KISK_Agentur2_Nozze_Klara_Asha

Ein Paradestück des italienischen Belcanto, welches insbesondere in puncto Rollenverteilung [Anm. Stimmfächer] und Dramaturgie der einzelnen Charaktere, eigentlich noch die klassische Struktur, das obligatorische Muster und den Handlungsablauf einer genuinen Rossini’schen Opera buffa bedient, ohne jedoch ein zweitklassiges Imitat derer zu sein – ein Welterfolg seit seiner Uraufführung.

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(c) Peter Mohr

Unsere Ausstatterin Gianpiera Bühlmann und ich waren spätestens seit unserer gemeinsamen Rigoletto-Produktion im Schloss Kirchstetten stets darum bemüht, auch das Schloss als Ambiente und erweiterteten Schauplatz, sowie die natürlichen bzw. vorhandenen Ressourcen, die Umgebung und sogar alle Personen, die direkt oder indirekt mit der jeweiligen Produktion zu tun haben bzw. hatten, jeweils gemäß der aktuellen Dramaturgie und des Gesamtkonzepts in die Opernproduktion zu integrieren – diesbezüglich durfte nach dem Kirchstettner Motto »Oper auf Tuchfühlung« selbstverständlich auch das Publikum keine Ausnahme darstellen… Dieser Tendenz soll natürlich auch dieses Jahr der nötige Raum innerhalb des Regiekonzepts eingeräumt bzw. erweitert und fortgesetzt werden.

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(c) Peter Mohr

Die Verbindung zwischen dem Ländlich-Rustikalen, Bunten (Vielfalt!) und dem Unterhaltsamen – dieses Unterhaltsame im besten Sinne des Wortes, wovor man endlich auch am Theater keine Scheu (mehr)haben sollte [!]–sowie dem musikalisch Hochwertigen stehen freilich unumstritten im Mittelpunkt unserer Ideen, wenn wir im Sommer 2015 als Auftakt des Kirchstettner Belcantofestivals und dessen einleitenden Donizetti-Zyklus, G. Donizettis »Liebestrank« in italienischer Sprache und internationaler Besetzung unserem treuen und vielleicht auch neuen Publikum präsentieren werden.

Weitere Inspirationen in Bezug auf die Erstellung des szenischen Konzepts boten u.a. die gnadenlosen und nicht gerade ehrlichen Reality-Formate der privaten TV-Anstalten, in Bezug auf die Bewegung, Beeinflussung und Manipulation der Massen (Chor), sowie auch das berühmte und mehrere Generationen prägende ungarische Märchen von ÉvaFésűs, »Der Palatschinkenkönig« [ung. »A palacsintáskirály«], dessen rustikale, herb-lustige und hoffnungsvoll-positive Handlungeine Art mitteleuropäisches Sprechtheater- und TV-Pendant bzw. sogar eine späte Antwort auf das von Donizetti und dessen Librettisten FeliceRomani ursprünglich aufgegriffene Sujet darstellt. »Der Palatschinkenkönig« erinnert sogar bis zu einem gewissen Grad an das deutsche Volksmärchen »Die kluge Bauerntochter«, veröffentlicht u.a. in der Sammlung der Gebrüder Grimm und im 20. Jahrhundert etwa von Carl Orff unter dem Titel »Die Kluge« für das Musiktheater bearbeitet.Liebestrank_KISK_Suejetbild_2015

Unterhaltung, Spass, Heiterkeit und dennoch hohe bzw. anspruchsvollekünstlerische Qualität sollen die Prädikate eines qualitativ hochwertigen und zeitgemäßen Sommertheaters sein – Faktoren, die vermutlich auf den ersten Blick die Quadratur des Kreises darstellen mögen, dennoch wollen wir versuchen, unser Publikumgerne vom Gegenteil zu überzeugen!

(CsN)

Pressekonferenz Theaterfest NÖ Donnerstag, Jun 4 2015 

Mitglied beim Theaterfest NÖ

Das KlassikFestival Schloss Kirchstetten ist seit diesem Jahr offizielles Mitglied beim Theaterfest NÖ. Am 28.Mai 2015 gab es die große Pressekonferenz mit Vertretern der heimischen Presse und allen 23 Festivals. Wir haben viele interessante Kollegen getroffen und freuen uns schon auf die Zusammenarbeit.

Hier sind ein paar Eindrücke:

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Eingang zur Veranstaltung

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Unser Platz

 

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Unser Liebestrank

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Bei einem weinvierteler Festival darf der Wein nicht fehlen.

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Herzlich Willkommen!

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23 Festivals in NÖ – 23 Intendanten

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Wir sind gefragt …

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Zu späterer Stunde 

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Mit dem NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll

 

 

 

Trachten nach Trachten… Sonntag, Mai 10 2015 

Wenn ich das Wort „Tracht“ in Wikipedia suche, finde ich folgende Erklärung: „Der Begriff Tracht (von althochdeutsch traht(a), mittelniederdeutsch dracht: das was getragen wird) wird im Allgemein für traditionelle und historische Kleidung oder Teile davon gebraucht.  Die Tracht ist die traditionelle Kleiderordnung einer bestimmten Region, eines Standes oder der Angehörigen einzelner Bevölkerungsgruppen oder Berufsgruppen.

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Wenn ich über Volkstrachten schreibe, denke ich sofort, wie wohl die meisten Menschen, an sehr aufwendige Verzierungen, besondere Kopfbedeckungen und manchmal (für den Betrachter) skurrile Ornamente. Man vergisst oft, dass die Volkstracht eine sehr präzise und vorgegebene Art der Bekleidung ist, für welche jedesMuster oder eben Ornament eine definierte Funktion hat.

Die Volkstrachten werden in zwei Ausführungen hergestellt: eine Festtagstracht, sehr aufwendig und reich verarbeitet und eine sehr einfacheWerktagstracht.

Der Unterschied liegt im Detail

In früheren Zeiten war es für die Leute sehr einfach, die verschiedenen Ethnien zu unterscheiden: Auch wenn nicht sehr ausgeprägte Merkmale der Person vorhanden waren, erkannte man sie an ihrer Bekleidung. Betuchte Leute konnten sich, wie heute, besser kleiden, Stoffe und modische Schnitte besser wählen und demDiktat der aktuellen Mode folgen  –  Stadtbewohner wohl mehr alsLeute, die auf dem Land wohnten. Heutzutage ist alles viel schwieriger oder einfacher geworden, wir tragen eben alle die gleichen Hosen aus Jeansstoff und die gleichen Frisuren, das gleiche Schuhwerk. Einen Menschen aus Wien, Zürich, München erkennt man nur an seiner Sprache.

Man kann also meinen, dass die ärmere Landbevölkerung fast prädestiniert gewesen ist, Formen und Eigenschaften von Trachten in kollektiver Erinnerung zu behalten und zu vererben. Die meisten  Volkstrachten, die wir heutzutage bestaunen sind eben bäuerliche Festtagstrachten, von Bauersfrauen in unzähligen Stunden Handarbeit verarbeitet. Es gab aber Gebiete, die so arm waren, dass die Bauern ihre ganze Energie nur fürs nackte Überleben investieren mussten und die “ Musse“ fehlte,  Kleider zu sticken oder Stoffe zu weben.

Tracht in Kirchstetten

Letzten Sommerin Kirchstetten, als Don Giovanni sehr mit seinen Damen beschäftigt war, haben Regisseur Csaba Nemedi und ich, uns schon Gedanken über die neue Produktion gemacht und er kam auf die Idee, eine Art Dorf-Oper zu entwickeln. Deswegen habe ich sofort nachgefragt, ob es auch in Kirchstetten eine originale Tracht gebe. Die negative Antwort von den einheimischen Damen hat mir die Lust kommen lassen eine fiktive Kirchstettener Tracht zu entwerfen. Ich schreibe „fiktiv“, weil eben die kollektive Erinnerung an eine Tracht wegen Kriegen und Armut, die in der Gegend zeitweilig herrschten, verlorengegangen ist. Die Leute hatten keine Möglichkeit, ein teureres Kleid für die Festtage zu entwickeln. Man hatte einfach die Kleider getragen, bis sie nur noch als Fetzen zu gebrauchen waren und nur an Ostern hatte man neue Stoffe oder später ein neues Kleid nach der damaligen aktuellen Mode bekommen.

Es ist interessant eine Tracht zu entwickeln, historische Literatur dazu ist gut zugänglich; intensive Lektüre hilft weiter. Wenn ich die Geschichte der Gegend der letzten drei-/vierhundert Jahre nicht kenne und der Entwicklung der Tracht nicht folge, kann ich auch kein passendes Kleid entwerfen. Außerdem sollte ich auch wissen, was in der Gegend angebaut und verarbeitet worden ist: Hanf, aus dem man Stoffe weben konnte, oder, wie in den Lombardei, Seide oder wie etwa in Schottland Wolle.  Als Grenzgebiet ist unsere Gegend sehr interessant, weil auch Ideen, „Mode“ und nicht nur Waren  getauscht wurden.

Nachdem entsprechende Vorbereitung kann ich also beginne, die Idee zu entwickeln, leider gibt es aus finanziellen und technischen Gründen nicht eine wirkliche Tracht, sondern nur eine fürs Theater entworfene… Originale Stoffe aus Hanf für Hemden und Blusenliegen da nicht drin und auch nicht teures Tuch für die Röcke und die Kleidung der Männer; ich darf aber die Farbe wählen, die Schnitte und die Ornamente, die ich vielleicht ein wenig übertreiben werde, weil ich diese Trachten, auf der Bühne, in Donizettis „L‘Elisir d’amore“ benutzen werde.
Ich hoffe sie werden gefallen, meine Kirchstetten-Trachten, ich warte gespannt auf Ihr Kommen und auf Ihr Urteil.

(GB)

Zu Besuch auf der Seniorenmesse Sonntag, Mär 8 2015 

Was braucht man, um das Klassikfestival Schloss Kirchstetten auf der Seniorenmesse im VAZ St.Pölten zu präsentieren:

Informationen über das Festival + Schöne Frauen + Liebestrank

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Mit dieser Formel informierten wie die interessierten Senioren, wo Kirchstetten liegt, dass es nicht zu weit weg ist und warum sich ein Besuch bei uns auf jeden Fall aufzahlt.

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Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im schönen Weinviertel und viele begeisterte neue Anhänger des KlassikFestival Schloss Kirchstetten.

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Notizen am Rande des Vorsingens 2015 (Teil 2) Samstag, Feb 21 2015 

Die Partie der Adina

Die Partie der Adina scheint – insbesondere in Bezug auf ihre Rezeptionsgeschichte und Aufführungspraxis – zweifelsohne eine gewisse Sonderstellung zu genießen. Eine Partie, die 4 durch ihre Komposition durchaus als eine hybride Partie anzusehen ist. Sie lässt sich in keinerlei Schubladen stecken, denn sie gilt – bedauerlicherweise – etwa für Bravourkoloratursoprane oftmals als »zu wenig bravourös und brillant, somit wenig attraktiv«… Primär lyrische Soprane scheinen oft jedoch mit den kurzen, dennoch schwierigen Koloraturpassagen und der gesamten Tessitura dieser Partie ein gewisses Problem zu haben. Während helle, zarte und bewegliche Soubretten-Stimmen in puncto Volumen lediglich über eine mangelnde Rollenauthentizität, begrenzte vokale Ausdrucksmöglichkeiten und Farben verfügen können…

Warum hat ausgerechnet diese Partie durch die vergangenen Jahrhunderte musikalisch so gut wie keinerlei Aufwertungen, Veränderungen und gravierende bzw. virtuose Ergänzungen wie beispielsweise die exemplarische Titelpartie der »Lucia di Lammermoor« erfahren? Dass beinahe sämtliche Adina-Interpretinnen auch heute noch – entgegen der gängigen Aufführungspraxis der Belcantoopern – lediglich das zu singen pflegen, was die Partitur Donizettis enthält, bleibt wohl Adinas Geheimnis…[?]

Einzig die offizielle Diskografie des Werks weist zwei bedeutende und seltene Ausnahmen auf, die man in Bezug auf diese Partie musikalischer Natur feststellen kann: Die australische Sopranistin Dame Joan Sutherland sang unter der Leitung ihres Gatten Richard Bonynge, in der Gesamtaufnahme von »L’elisir d’amore« [Anm.: Plattenlabel: DECCA] jenen Koloraturwalzer, welcher vermutlich von Donizetti für die große Belcantosängerin Maria Malibran nachträglich als Einlagearie der Adina komponiert worden war. Einen zweiten und späteren Versuch startete auch die italienische Koloraturmezzosopranistin Cecilia Bartoli, diese Arie auf ihrem Album »Hommage à Maria Malibran« [Anm.: Plattenlabel: DECCA] wieder ins Repertoire zurückzubringen bzw. wiederzubeleben… Beide Interpretationen zählen zwar zweifelsohne zu den interessanten Höhepunkten der Donizetti-Diskografie, aber die besagte Einlagearie hat es bislang – auch mangelns an entsprechendem Notenmaterial – dennoch nicht geschafft, in die Rezeptionsgeschichte und reguläre Aufführungspraxis des Werks nachhaltig Einzug zu halten…

Ist also Adina sowohl in musikalischer, als auch in darstellerischer Hinsicht als eine Art Stiefkind des großen Komponisten anzusehen? Ja, sie ist es, denn es ist nicht leicht, den primär komplexen Donizetti’schen Anforderungen ohne ein spektakuläres und sonst obligatorisches Koloraturfeuerwerk zu entsprechen und zugleich auch eine Sängerin zu finden, die in der Lage ist, den heterogenen Ansprüchen dieser Partie in vollen Zügen gerecht zu werden. Es mag zwar Adina ein Stiefkind, eine schwierige Tochter Donizettis sein, aber wir freuen uns sehr, nun eine Sängerin für die Partie engagiert zu haben, die diesen Ansprüchen in ihrer Gesamtheit in höchstem Maß entsprechen kann.

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In diesem Sinne freut es uns aber sehr, Ihnen sehr verehrtes Opernpublikum des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten, bald eine tolle, junge und internationale gesamte Besetzung offiziell präsentieren zu können, die u.a. nicht nur über einen hervorragenden und stilsicheren Nemorino, einen herben, spielfreudigen Dulcamara in bester Buffomanier und einen charismatischen Belcore, sondern auch über eine erstklassige, charmante Adina und eine quicklebendige, freche Giannetta verfügen wird!

(CSN)

 Den ersten Teil des Beitrags finden Sie HIER.

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