Miloš Bulajić – Ernesto Donnerstag, Jul 28 2016 

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? Milos Bulajic (2)

emotionale Musik erleben- Freiheit der Melodie genießen– die vollkommenste Stimmkunst trainieren und verfeinern – feiner Atem – Legato – Genuss – Sucht

2., Donizettis »Don Pasquale« finde ich…

ist eine der gelungensten „opera-buffa“ allgemein.

3., Wie würde ich meine Partie in »Don Pasquale« kurz charakterisieren? 

verwöhnt – romantisch – von einfachem Gemüt

4., Welche anderen Belcanto-Partien habe ich bereits gesungen bzw. welche singe ich aktuell? 

Tonio/Regimenstochter, Don Ramiro/Cenerentola, Lindoro/Italiana in Algeri, Almaviva/Barbiere

5., Welche Belcanto-Partien werde bzw. möchte ich künftig unbedingt meinem Repertoire hinzufügen?

Elvino/Sonnambula, Arturo/Puritani

Werbung

Final rehearsals in Kirchstetten through the eyes of the Assistant Director Mittwoch, Jul 27 2016 

The final rehearsals serve as an important milestone during the “birth” of a new Kirchstetten opera production. Not only do the numerous activities and positions of singers become final, several refinements are also made once all singers get the feel of the Kirchstetten stage and the atmosphere of the Maulpertsch Hall.

The Stage Director’s (SD) concept leaves room for the singers to come up with ingenious characterizations, experimental gestures and mimic, and even their own additional sketches. These are either signed off by the SD or saved for another day/another production. The process is rather like working with marble – the sculptor has a vision of the end result, but is influenced by the colors, the nuances and the fine features of the natural stone during the creative phase.

It is wonderful to watch the singers move on the Kirchstetten stage during the first rehearsal – although they are well-informed of the dimensions in advance, it still is a “shock” to understand just how close the audience is.  I dare say, this is quite a challenge even for those who are returning to the Maulpertsch Hall.

Once we get to Kirchstetten, the SD starts the refinement process – several positions are modified, some things get the axe and then again, several small things are added. The costumes, the lighting and the props are finalized, the extra decorations are added in the rooms of the Castle, which buzzes with life and activity. Everybody has one single purpose in mind: creating a special night to remember for all those, who pay pilgrimage to the Tiniest And Most Intimate Opera House In Austria.

norina

Rodica Vica (www.rodicavica.com) in the role of Norina

(EP)

 

Mark Zimmermann – Dr. Malatesta Dienstag, Jul 26 2016 

(c) Mark Zimmermann

(c) Mark Zimmermann

1., Was bedeutet es für mich, Belcanto-Partien zu singen…? 

Es ist eine Freude, diesen unglaublich raffiniert platzierten phrasierungstechnischen Elementen zu folgen, mit welchen die Komponisten dieser Epoche sehr gezielt jeweils sowohl den Witz, als auch die Ernsthaftigkeit ausgedrückt haben. Im Fall Don Pasquale sind es vor allem sehr verspielte musikalische Herausforderungen. 

2., Donizettis »Don Pasquale« finde ich…

Ein Werk von einfachem, aber dennoch sehr ehrlichem Humor, an dessen Ende sich die Emotionen und Wandlungen fast schon ein wenig zu schnell überschlagen. Umso schwerer wird es werden, diese schnellen Emotionswechsel auch glaubhaft darzustellen.

3., Wie würde ich meine Partie in »Don Pasquale« kurz charakterisieren?

Im Großen und Ganzen eine Art Drahtzieher, der die Fäden in der Hand hält und seine Pläne gekonnt umsetzt. Ein wenig hin – und hergerissen zwischen seiner Freundschaft sowohl zu Don Pasquale, als auch zu Ernesto, wodurch Malatesta auf mich gegen Ende auch ein wenig inkonsequent wirkt. Schauen wir, was der Regisseur daraus machen wird…

4., Welche anderen Belcanto-Partien habe ich bereits gesungen bzw. welche singe ich aktuell?

Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia

Dandini in Rossinis La Cenerentola

Belcore in Donizettis L’elisir d’amore

5., Welche Belcanto-Partien werde bzw. möchte ich künftig unbedingt meinem Repertoire hinzufügen?

Leider gibt es im Belcanto nicht allzu viele Partien für mein Stimmfach, aber ich würde mich wahnsinnig freuen, diese vier Partien, die alle jeweils auf ihre Art großartig und extrem vielseitig sind, in meinem Repertoire halten zu können!

Suche oder Sucht?! Montag, Jul 18 2016 

Es ist wieder Opernzeit und für mich heisst das, in eine Welt der Fantasie einzutauchen. IMG_7585

Als ich vor drei Jahren „Don Giovanni“ ausstatten durfte, habe ich mich so lange mit überdimensionalen Spielkarten beschäftigt, sie gestaltet, gezeichnet, gemalt. So lange, dass ich erst jetzt wieder Lust verspürt habe Karten zu spielen… Letztes Jahr, dank „L’Elisir d’amore“ und meinem Regisseur, hatte ich während der Ausstattung des Kirchstettener Schlosses und auch zuvor und danach, die Möglichkeit viele Elixiere zu kosten, was sich natürlich angeboten hat, weil sich Kirchstetten im Weinviertel befindet und sich eignet eben hervorragend für Verköstigungen dieser Art.

Dieses Jahr nun wollen wir „Don Pasquale“ in einem Kurort aufführen. Ich war nie in einem Kurort und fragte daher meine 94-jährige Tante um Hilfe. Sie frequentierte bis vor kurzem begeistert (deswegen ist sie noch so in Form) solche Orte und sie erzählte mir, dass man insbesondere kuren geht um sich zu amüsieren… nebst dem um zu „kuren“! Natürlich habe mich entschieden, selber eine Kurwoche auszuprobieren und bin mit meiner Schulkameradin an einen solchen Ort gereist. Und wie meine Tante empfohlen hat, kosteten wir vom ganzen Wasser-Schlamm-Fasten-Kurprogramm  –   und haben uns so prächtig amüsiert, so dass wir am Schluss noch eine Woche gebraucht hätten, um uns vom Kuren zu erholen… Dieses Vergnügen und solche Freude möchte ich in Schloss Kirchstetten, zwar ohne Schlamm, Wasser und Fasten, dafür aber mit viel Lachen hervorzaubern. Was versuchen meine Krankenschwestern mit ihrem blauen Kreuz zu lindern? Don Pasquales Suche, seine Sucht oder seine Sehnsucht?

Kommt zahlreich in unseren Kurort Schloss Kirchstetten im Weinviertel und ihr werdet es erfahren!

 

Gianpiera Bühlmann, Kostüme & Ausstattung

VORHANG AUF! LASST DIE SPIELE BEGINNEN ODER „SEID IHR ALLE IRRE…?!“ Donnerstag, Jun 30 2016 

Sehr geehrte Damen und Herren! Verehrtes neues und/oder bereits auch treues Opernpublikum des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten1511240_975726105797563_1236016212783048544_n

Nach dem erfolgreichen Auftakt des Kirchstettner Belcanto-Opernfestivals 2015 und der gelungenen und enthusiastisch aufgenommenen Eröffnung unseres Donizetti-Opernzyklus’ mit L’ elisir d’ amore dürfen wir Sie nun bei einem weiteren Donizetti-Evergreen Don Pasquale recht herzlich begrüßen!

Während wir letztes Jahr unser geschätztes Publikum auf eine Opernreise ins nördliche Weinviertel samt einem ordentlichen Schuss Lokalkolorit vorbereiten bzw. einladen durften, werden wir Ihnen dieses Jahr nun im Zuge unserer Don Pasquale-Aufführungsserie komplett andere Facetten anbieten… Warum das denn…?

Nun ja, ein Besuch im nördlichen Weinviertel eignet sich nicht nur bestens für zünftig-deftige und kulinarische Erlebnisse, sondern diese Region lädt einen auch sprichwörtlich zum Abschalten und Erholen ein… Wir wissen dies ja spätestens seit dem Besuch von Bertha von Suttner, die hier auf dem Anwesen ihrer Familie ebenfalls eine kurze und erholsame Zeit (Sommerfrische?) verbringen konnte.

Wie bzw. wo hat man denn früher seine Sommerfrische verbracht, wenn man aufs Land gefahren ist?

Nein, es gab noch keine modernen Spa-Einrichtungen, sondern man wollte sich oftmals nur einfach zurückziehen, echte und weniger echte Wehwehchen physischer bzw. psychischer Natur auskurieren oder ganz einfach unter „seinesgleichen Ruhe haben.“

Exakt! Man verbrachte  – ob gewollt oder ungewollt (?) – eine gewisse Zeit in einem abgelegenen (sagen wir mal so: idyllisch anmutenden…) SANATORIUM, um sich von den Strapazen [sic!] des ach so schweren Alltags zu erholen…

Weinviertel? Schloss Kirchstetten? Sanatorium? Aha…

Ja, verehrte Damen und Herren, wir dürfen Sie diesmal im herrlichen und einzigartigen Sanatorium Schloss Kirchstetten – im Besitz des ehrwürdigen (na ja…) Herrn Don Pasquale –begrüßen!

Sie werden während ihres Aufenthalts bei uns sicherlich tolle alte Bekannte wiedersehen und hoffentlich auch wiedererkennen können (?) – sei es nun unser weltweit bekannter und anerkannter ärztlicher Leiter, der Psychiater Dottore Malatesta, oder das einfühlsamste Pflegepersonal ever – angeführt vom stets dienst- und pflichtbewußten Kranken- und Altenpfleger Ernesto und seiner entzückenden Angebeteten, der Schwesternschülerin Norina.

Da wir aufgrund der intimen Nähe zwischen Bühne (pardon: Krankenzimmer!) und den Sitzreihen des Publikums (nein, ich korrigiere: Besucherzone!) während Ihres Besuch in unserer Kirchstettner Wolhlfühloase stets eng beinander sein werden und in puncto Mimik, Körpersprache bzw. nonverbale Kommunikation um teilweise sogar filmische Elemente und Klarheit bemüht sein werden, lassen sich vermutlich gewisse Assoziationen aus dem Genre Film wie beispielsweise solch grandiose Streifen wie „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) oder „Zeit des Erwachens“ (1990) nicht vermeiden…

Aber all das ist selbstverständlich nur Fiktion!

1

Freuen Sie sich lieber auf die Begegnung mit Don Pasquale, der sich übrigens – dank seines eigenen Sanatoriums – verdammt gut gehalten hat und seinen Angestellten oder besser gesagt Verwandten und Verwandten in spe!

Dank Maestro Donizetti und seinem Librettisten Giovanni Ruffini werden Sie nun im Sanatorium Schloss Kirchstetten eine gewiss alles andere als klinisch sterile Bühnenfassung dieses lebendigen, frechen und zeitlosen Belcanto-Juwels in internationaler Besetzung erleben.

Wir wünschen Ihnen Gute Unterhaltung und seien Sie uns nicht böse, wenn man Sie beim Einlass ggf. auch nach Ihrer Sozialversicherungsnummer und Zuweisungsdiagnose fragt… (Bitte vergessen Sie nicht, noch vor dem Betreten unseres Sanatoriums auch ihre regulär verordneten Medikamente einzunehmen! Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe.)

Herzlichst

Ihr Sanatorium Schloss Kirchstetten-Team:

Csaba Némedi (Regisseur – Psychoanalytiker), Maestro Hooman Khalatbari (Dirigent – Musiktherapeut), Gianpiera Bühlmann ( Ausstattung – naja, eher Beschäftigungstherapeutin in der Kreativgruppe), Stephan Gartner (Intendant – Verwaltungsdirektor), Eva Drnek (Produktionsleitung – Patientenaufnahme- und Entlassungsmanagement), Etelka Polgár (Abendspielleitung – eigentlich Mädchen für alles bzw. DIE Oberschwester vom Dienst…)

10409613_718448718191971_8782583440473164841_n

UNSER DON PASQUALE WIRD VORGESTELLT! Donnerstag, Mai 12 2016 

EINSPRINGER GESUCHT – EINSPRINGER GEFUNDEN ODER DER NORMALE ALLTAGSWAHNSINN EINES OPERNFESTIVALS…

UNSER DON PASQUALE WIRD VORGESTELLT!

 Sehr geehrte Damen und Herren! Verehrtes Opernpublikum!

Das gesamte Team des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten freut sich sehr, Ihnen nun endlich unseren neuen Don Pasquale-Sänger und großartigen Einspringer, den jungen, wandlungsfähigen und äußerst spielfreudigen polnischen Bassisten Leszek Solarski vorzustellen!

Leszek debütierte bereits 2013 in der Partie des Leporello in W.A. Mozarts »Don Giovanni« beim KlassikFestival Schloss Kirchstetten und verbuchte bei jener Aufführungsserie einen großen persönlichen Erfolg.

 

 10623544_720344351334722_3099130527068328995_o 

Dass Leszek sich bereit erklärt hat, so kurzfristig für unsere Produktion einzuspringen, zeugt nicht nur von seiner Flexibilität, sondern auch von seiner uneingeschränkten Professionalität und Kollegialität, zumal sich der andere geschätzte Kirchstetten-erprobte junge Sänger, den wir ursprünglich als Don Pasquale besetzt hatten, bedauerlicherweise aufgrund von schwerwiegenden Umständen in seinem privaten Umfeld plötzlich und unvorhersehbar von unserer geplanten Produktion zurückziehen musste…

Nach dieser schwierigen, dennoch absolut nachvollziehbaren Absage des Sängers begann die Suche nach einem geeigneten Kandidaten für die Titelrolle unserer Produktion…

Ein Unterfangen der ganz speziellen Sorte, da jeder, der mit Musiktheater im Allgemeinen zu tun hat weiß, dass Bässe seit Langem als Mangelware gelten und gute Bässe, die noch dazu die nötige Spielfreude, Wendigkeit und Aufgeschlossenheit mitbringen, geradezu als Rarität anzusehen sind… Umso mehr freut es uns, in Leszek nun einen Interpreten gefunden zu haben, der über die vorhin aufgezählten Attribute hinaus auch ein Höchstmaß an Kollegialität, Zuverlässigkeit und jede Menge Spielwitz bzw. Humor mitbringt.

Leszek_Portrait_SW

© Foto: Leszek Solarski // Dawid Kozlowski

 Freuen Sie sich mit uns zusammen auf das Kirchstettner Comeback eines beliebten jungen Künstlers, der ganz sicher auch zur Freude unseres geschätzten Publikums eine komplett neue und atypische Don Pasquale-Interpretation – fernab von jeglichen Rollenklischees, eingerosteten Traditionen und festgefahrenen Erwartungshaltungen – verkörpern und abliefern wird!

(Cs.N.)

 

Das Opernensemble 2016 wird vorgestellt Donnerstag, Apr 14 2016 

Das lange Warten auf die Veröffentlichung der diesjährigen Opernbesetzung des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten hatte noch vor Ostern ein Ende…

Es ist nun an der Zeit, unserem Publikum auch das Ensemble vorzustellen. Nach der erfolgreichen Neupositionierung und Etablierung des Festivals 2015 als Belcanto-Opernfestival im Kleinsten Opernhaus Österreichs setzen wir dieses Jahr unseren aktuellen »Donizetti-Zyklus« mit der witzigen und spritzigen Opera buffa Don Pasquale in internationaler Besetzung fort.

Jedes ernstzunehmende Festival und sogar jede temporäre Opernbühne bemüht sich um eine stetige Qualitätssteigerung – ein konstantes Bemühen, welches auch ein fixer Bestandteil der Kirchstettner Agenda ist: Zu dieser besagten Qualitätssteigerung trägt vielerorts auch ein homogenes und konstantes Ensemble maßgeblich bei – bestehend aus (zumeist jungen!) Künstlerpersönlichkeiten, die durch ihre Mitwirkung bzw. Auftritte zurecht für enthusiastischen und wiederkehrenden Publikumszuspruch sorgten bzw. sorgen!

Kein Opernfestival kann auf seine Stars verzichten!

Im Sinne der obigen Qualitätssteigerung unseres Festivals sei an erster Stelle erwähnt, dass wir ab diesem Sommer unter der Leitung von Hooman Khalatbari ein neues, fixes und v.a. hochprofessionelles Opernorchester inkl. Belcanto-Erfahrung (!) engagieren konnten. Wir dürfen Ihnen hiermit nun das Ensemble The Virtuosi Brunenses als neues und fixes Opernorchester des Kirchstettner Belcanto-Opernfestivals präsentieren.

Die Chorpartie in der Oper wird auch dieses Jahr von den hochkarätigen und besonders spielfreudigen Mitgliedern des Wiener Kammerchors – unter Einstudierung von Gerhard Eidher –  übernommen; eine jahrelange fruchtbare und großartige Kooperation, worüber wir uns ganz besonders freuen!

Unter den diesjährigen SolistInnen des Opernensembles finden sich – gemäß einer mittlerweile auch als Kirchstettner Ensemblepflege zu betrachtenden Tradition – vorwiegend solche (junge) Sängerpersönlichkeiten, die in den vergangenen Jahren stets für Furore sorgten!

Wieder in einer Dr.-Rolle, diesmal aber als schelmischer Drahtzieher und Mediziner Dr. Malatesta und nicht als Jurist [Anm. Dr. Falke in Die Fledermaus; KlassikFestival Schloss Kirchstetten 2011] kehrt der deutsche Lyrische Bariton, Mark Zimmermann – nach erfolgreichen bisherigen Engagements als Dr. Falke, sowie als Konzertsolist – nun in einer vollständigen Opernrolle nach Kirchstetten zurück.

(c) Mark Zimmermann

(c) Mark Zimmermann

In der Partie des Ernesto dürfen wir Sie an dieser Stelle auf den deutschen, international gefragten (u.a. Staatsoper unter den Linden Berlin, Komische Oper Berlin, Staatstheater am Gärtnerplatz München und Salzburger Festspiele etc.) und Belcanto-erfahrenen Lyrischen Tenor, Miloš Bulajić aufmerksam machen, der dieses Jahr mit einer seiner zahlreichen musikalischen Belcanto-Visitenkarten sein Debut beim KlassikFestival Schloss Kirchstetten geben wird.

Milos Bulajic (2)

(c) Miloš Bulajić

Einen überregionalen Erfolg und großen Publikumszuspruch konnte die rumänische dramatische Koloratursopranistin, Rodica Vica in unserer Don Giovanni-Produktion (2014) als hochdramatisch-expressive und koloraturgewandte Donna Anna verbuchen. Diesmal wird sie sich aber unserem Publikum von einer ganz anderen Seite präsentieren, indem sie die kapriziöse, temperamentvolle und verspielte Norina auf der Bühne darstellt – eine Partie, die sie bereits mehrmals an der Seite von internationalen Opernstars erfolgreich verkörpern durfte!

(c) Rodica Vica

(c) Rodica Vica

Nun stellt sich die legitime Frage nach unserem Titelhelden, den wir weder vergessen haben, noch Ihnen vorenthalten wollen: Bitte folgen Sie weiterhin unserem Blog, da unser Don Pasquale-Sänger in Kürze einen eigenen Blog-Eintrag gewidmet bekommen wird…  🙂

Die Donizetti’sche buffa nach traditioneller italienischer Operndramaturgie: Lyrischer Tenor liebt Lyrischen Koloratursopran – Buffobass versucht dies mit aller Macht zu verhindern – Lyrischer Bariton [Anm. diesmal KEIN Gegner des Tenors!] und vermeintlich wohlwollender Freund des Bassisten verhilft dem jungen Paar doch zu seinem Glück… wird dieses Jahr erneut frech, innovativ und publikumsbezogen von Csaba Némedi (Regie) und Gianpiera Bühlmann (Ausstattung) szenisch umgesetzt…

Das Leading team wird auch dieses Jahr durch zwei großartige und langjährige Mitarbeiterinnen des Festivals: Patricia Lehner (Maske) und Etelka Polgár (Regieassistenz und Abendspielleitung) dankenswerterweise komplettiert.

Cs.N.

JAHRESENDE 2015 Montag, Dez 21 2015 

Sehr geehrte Damen und Herren!
Angesichts des herannahenden Jahreswechsels ist es wieder einmal Zeit, Résumé zu ziehen…  ein sehr spannendes, interessantes und wunderbares Jahr voller großartiger Herausforderungen und Ereignisse!
12359844_925638520806322_6751537256070938519_n
Im Zuge der allseits als erfolgreich attestierten Neupositionierung des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten zu einem künftig führenden Belcanto-Opernfestival des deutschen Sprachraums starteten wir dieses Jahr mit G. Donizettis herb-fröhlicher, spritziger und unterhaltsamer Opera buffa »L’ elisir d’ amore« unseren Kirchstettner »Donizetti-Opernzyklus«, welcher im Sommer 2016 mit »Don Pasquale« – wie gewohnt in internationaler Besetzung – fortgesesetzt werden wird. (Die vollständige Besetzung wird im Jänner 2016 via Festival-Homepage bekannt gegeben werden.)
1896984_761916460511863_4776189460101382096_n
Es gelang uns auch dieses Jahr für den »weinviertlerischen Liebestrank« ein junges, talentiertes und sehr spielfreudiges Ensemble zusammenzustellen, in welchem Maria Taytakova als kapriziös-selbstbewusste, schönstimmige und stets stilsichere Adina brillierte. An ihrer Seite erlebten wir den spielfreudigen und ausdrucksstarken Matthew Pena als Nemorino mit kräftiger Stimme. Ulf Bunde überzeugte als gar nicht klischeehafter Dulcamara, während Gunyong Na mit prächtigem, italienisch geschultem Bariton auch szenisch für die eine oder andere Situationskomik sorgte... »Die geborene Soubrette« Lenka Pavlovič wertete die Rolle der Giannetta enorm auf und punktete bei der Aufführungsserie jeweils mit einem hervorragenden Kabinettstück, welches vom Publikum stets gefeiert wurde – frei nach dem Motto: »Es gibt KEINE kleinen Rollen auf der Opernbühne!« Unsere »Dorftratsche« Edith Soukup sorgte nicht nur in ihrer Kirchstettner Küche für Lacher und Würze, sondern sie war als Narratorin auch die sprichwörtliche »Gute Seele« des Bühnengeschehens. Das Ensemble wurde auch dieses Jahr durch die hervorragenden und spielfreudigen Sängerinnen und Sänger des Wiener Kammerchors abgerundet. Die musikalische Leitung lag auch dieses Jahr in den bewährten Händen von Maestro Hooman Khalatbari. Gianpiera Bühlmann (Ausstattung), Etelka Polgár (Regieassistenz und Abendspielleitung) und Patricia Lehner (Maske) trugen auch dieses Jahr zum großen Erfolg unserer Opernproduktion maßgeblich bei!
(CsN)
Abschließend möchten wir noch ein paar Worte hinzufügen:
Das gesamte KlassikFestival Schloss Kirchstetten wünscht seinem Konzert- und Opernpublikum FROHE WEIHNACHTEN und einen guten RUTSCH ins NEUE JAHR.
Natürlich freuen wir uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Stephan, Melanie, Eva und das KlassikFestival Schloss Kirchstetten TEAM
1470387_610352289001615_1281511342_n

IN MEMORIAM… UND KLASSIK-DISCO (TEIL 3) Mittwoch, Nov 11 2015 

Portrait Lucia Popp © Opera News

Portrait Lucia Popp © Opera News

Warum neigen wir Menschen dazu, große und bedeutende Künstlerpersönlichkeiten vergangener Tage immer nur dann gebührend und von medialem Interesse begleitet, zu feiern, wenn sie irgendein rundes Jubiläum begehen – sei es nun ein posthumer Geburtstag oder ein Todestag? Nun liebe Leserinnen und Leser, sie haben es richtig erkannt: Dieser Blogeintrag vom KlassikFestival Schloss Kirchstetten handelt diesmal ausnahmsweise nicht von bestimmten festivalrelevanten Angelegenheiten oder programmatischen Ankündigungen, sondern wir widmen uns dem Andenken einer großartigen Künstlerin und einer der bedeutendsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts, der vielzu früh verstorbenen österreichischen und bayerischen Kammersängerin, Lucia Popp, deren Geburtstag (12. November 1939), sowie auch Todestag (16. November 1993) diese Tage wiederkehren…

Von einer blanken Aufzählung div. Lebens- und Lexikaldaten der Sängerin möchte ich Sie sehr gerne verschonen, da es sowieso ein fantastisches, umfangreiches und mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltetes Erinnerungsbuch unter dem Titel Lucia von Dr. Ursula Tamussino [Anm. Barylli Verlag, Wien] gibt, welches nichts an seiner Aktualität, Qualität und seinem Anspruch  – trotz der vergangenen Jahre seit seiner Erstveröffentlichung 1999 – eingebüßt hat!

Tamussino_Erinnerungen_Lucia

 Das einstige Wundertier – so nannte spontan die verblüffte und gleichermaßen faszinierte Ks. Elisabeth Schwarzkopf ihre jüngere Kollegin bei einer ersten Begegnung im Zuge der Aufnahmesitzungen der als mittlerweile legendär geltenden »Die Zauberflöte«-Gesamtaufnahme (EMI / Warner) unter dem Dirigat von Otto Klemperer – galt als stets stilsichere Alleskönnnerin ihrer Generation.

© EMI /Warner Classics

© EMI /Warner Classics

Es gab kaum ein Genre (Epoche), in welchem sich Lucia Popp während ihrer Karriere nicht mit Erfolg ausprobiert hätte: sie war nicht nur eine erstklassige Opern– und Operettensängerin, nein, sie war überdies auch eine der gefragtesten Interpretinnen des Fachs Lied– und Oratorium innerhalb ihrer künstlerischen Generation.

(Dass sie vor ihrem Gesangsstudium Schauspiel studierte, kam ihr nicht nur in ihren ersten Filmrollen als Schauspielerin der damaligen Tschechoslowakei zugute, sondern auch später als gefeierte Opern- und Operettendiva, denn sie wirkte auch in zahlreichen Opern- und Operettenverfilmungen mit.)

Worin liegt das Geheimnis Lucia Popps, dass sie nicht nur als vom Publikum heute noch heißgeliebte, verehrte herausragende Opern- und Konzertsängerin des 20. Jahrhunderts in Erinnerung geblieben ist, sondern sogar auch als hochgeschätztes Vorbild neuerer bzw. gegenwärtiger Sopran-Generationen gilt? (Wie oft hört man etwa in Vorsingen oder persönlichen Gesprächen mit jungen Sängerinnen, dass Lucia Popp nach wie vor zu ihren größten und wichtigsten Vorbildern gehöre, obwohl Popp selbst nie einen übertriebenen Starkult und den damit verbundenen und unerträglichen Hype bzw. PR-Hysterie mancher gegenwärtigen Stars und Sternchens benötigte, um zu den Besten ihrer Generation zu gehören: der Name Lucia Popp galt schon immer als Garant und Markenzeichen für einzigartige und künstlerisch herausragende Interpretationen.)

Sind es neben ihrer angeborenen Stimmschönheit, ihren technisch perfekten vokalen Fähigkeiten, ihrem Charme bzw. Esprit, sowie ihrem schauspielerischen Talent auch jene Attribute wie beispielsweise ihre Natürlichkeit, Wärme und ihr Ausdruck – fernab von jeglichen antiquierten, klebrig-süßen zuckerwatte-rosaroten Manirismen und Unehrlichkeiten (!) div. zahlreicher Fachkolleginnen, die Lucia Popps Interpretationen auch heute noch so dermaßen glaubwürdig, frisch, zeitgemäß und ergreifend erscheinen lassen?

Lucia Popps Stimme verfügte aber neben den o.a. Attributen auch über ein sehr persönliches (silbriges) Timbre voller Wiederkennungseffekt. Eine Gabe, eine Fähigkeit, die man nicht erwerben oder erlernen kann. Wie ihre Biografin Dr. Ursula Tamussino dies stets zu betonen weiß:

»Man braucht nur das Radio aufzudrehen und wenn man es im Vorfeld nicht wußte, wer da gerade singen würde, erkennt man Lucias jubelnde und strahlende Stimme trotzdem gleich nach dem ersten Ton!«

Dass Lucia Popp während ihrer Karriere mindestens zweimal das Fach komplett und erfolgreich gewechselt hat, gilt ja in Opernkreisen als Allgemeingut: die frühen 60er bis 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts standen im Zeichen ihrer Interpretationen aus dem Fach eines Lyrischen- bzw. Bravourkoloratursoprans. In dieser Zeit hat sie auch einige wichtige Fachpartien einer Koloratursoubrette und eines Spielsoprans erfolgreich verkörpert. Ab den frühen 80ern widmete sie sich immer mehr den großen Fachpartien eines Lyrischen Soprans. Zu diesem Repertoire fügte sie dann sukzessive ab Mitte der 80er Jahre auch einige bedeutende Rollen eines Jugendlich-dramatischen Soprans hinzu und galt stets als weltweit gefragte Interpretin insbesondere der großen Mozart und. R. Strauss-Rollen.

Am Anfang dieser beispiellosen Karriere stand ja Mozarts Sternflammende Königin, ein Prüfstein für einen jeden Koloratursopran und am Ende stand – nach den goßen Erfolgen im jugendlich-dramatischen Fach – ebenfalls eine weitere fordernde, dramatisch-virtuose und komplexe Mozart-Partie: Vitellia aus »La clemenza di Tito«

An dieser Stelle lassen Sie uns mal bei Lucia Popps Schicksalspartie der Königin der Nacht bleiben und die Sängerin selbst dazu zitieren:

 »Die Königin der Nacht zu singen, das ist nicht wie ein Gang auf dem Seil, sondern wie ein Tanz auf dem Seil. Ich vermute, darum ist die Opernwelt voll von Sängerinnen, die diese Partie auf der Kostümprobe bringen, aber nicht am Abend der Aufführung selbst. Ich bewundere wirklich jene, die diese Rolle länger als zehn Jahre in ihrem Repertoire halten können.«

[Anm. Helena Matheopoulos, DIVA – Leben und Rollen großer Opernsängerinnen, Edition Musik & Theater / M&T Verlag]

Diva

Worin unterscheidet sich Lucia Popps Königin der Nacht-Interpretation von ihren großartigen und zeitgleich aktiven Kolleginnen in dieser Rolle? Während man etwa in der Interpretation von Karola Ágai eine dämonisch-majestätische, geheimnisumwobene überirdische Erscheinung samt blitzsauberem Koloraturfeuerwerk erleben konnte, wartete die holländische Sopranistin Cristina Deutekom mit einem metallischeren, volleren Klang und einer keinen Widerspruch duldenden Attitüde auf. Ihre Textbehandlung war ganz ausgezeichnet. Allein wie sie das Wort »Sarastro« in der Rachearie ihrer Pamina entgegenschleudert, klingt wie ein Dolchstoß! Einer wahren und alles verwüstenden Vulkaneruption kam hingegen Edda Mosers Interpretation der Sternflammenden Königin gleich und sie eröffnete dadurch komplett neue Interpretationswege dieser Partie, die sonst leider viel zu oft den leichtstimmigen und substanzarmen Kanarienvögeln namens Koloratursoubretten zum Opfer fiel bzw. auch heute noch oftmals zum Opfer fällt…

Lucia Popp zeigt uns in der bereits erwähnten Gesamtaufnahme unter der Leitung von Otto Klemperer (EMI / Warner) eine jugendlich frische, lebendige Königin der Nacht! Sie ist kein Dämon oder hysterische Furie im klassischen Sinne, sondern eine junge (alleinerziehende?) Mutter, die um jeden Preis und verzweifelt um ihre Ideale zu kämpfen versucht, auch wenn diese falsch sein mögen… Diese nicht nur virtuose und funkelnde, sondern auch ehrliche Rolleninterpretation öffnete Lucia Popp auch die Türen der großen internationalen Opernhäuser. So gab sie 1967 in einer von Marc Chagall ausgestatteten Neuproduktion von »Die Zauberflöte« ihr Hausdebüt an der New Yorker MET.

Popp_Zauberflöte

Lucia Popp als Königin der Nacht (New Yorker MET / Ausstattung: Marc Chagall)

Nach ihrem gelungenen Fachwechsel kehrte sie 1981 erneut an die MET zurück, um in der Derniere der besagten Produktion nun die Partie der Pamina zu verkörpern.

Eine facetten- und erfolgreiche Karriere, viele Gesichter, zahlreiche Bühnencharaktere und eine vielzu früh verstummte Ausnahmestimme! Eine Stimme, die zum Glück zum Höhepunkt der LP und der anschliessend florierenden CD-Ära sehr vielseitig und zahlreich dokumentiert wurde. Viele dieser Aufnahmen sind entweder gegenwärtig noch auf Tonträger erhältlich oder dank dem Internetportal YouTube online einsehbar, um Lucia Popps künstlerisches Vermächtnis auch der Gegenwart näher zu bringen.

Lucia Popp fand ihre letzte Ruhestätte am Friedhof Slávičie údolie (dt. Tal der Nachtigall) in Bratislava.

Tal_der_Nachtigall

Am Endes dieses Blogeintrags möchte ich nun erneut Mozart, aus seinem Singspiel »Zaide« zitieren: »Ruhe sanft…«

Ruhe in Frieden, Lucia!

(Cs.N.)

WINTERZEIT, BELCANTO-DIVEN UND KLASSIK-DISCO (Teil 2) Mittwoch, Nov 4 2015 

Die 1994 entstandene Studioaufnahme der Plattenfirma RCA / Sony Music (Katalognummer: 88697856542) unter dem Dirigat von Roberto Abbado ist nicht nur die jüngste Einspielung in dieser Aufzählung, sondern sie verfügt über eine Besetzung, deren Mitwirkende teilweise auch heute noch zu den aktiven Bühnenstars der internationalen Opernszene zählen! Insbesondere die tiefen männlichen Partien wurden hier mit erstklassigen Kräften besetzt: So erlebt man den großartigen italienischen Bariton, Renato Bruson in der Titelpartie und den stets elegant klingenden und stilsicheren Thomas Allen als Dottore Malatesta. Der zum Zeitpunkt der Aufnahme noch sehr junge Tenor Frank Lopardo zählt zweifelsohne auch heute noch zu den gefragtesten Tenorsolisten der MET in Bezug auf das lyrische Fach. Ebenfalls eine damalige talentierte und junge »Opernnovizin« der Szene bekam die Möglichkeit, sich an der Seite dieser vornehmen Gesellschaft von Herren als Norina zu präsentieren – Eva Mei, die ab den frühen 90ern des vergangenen Jahrhunderts, in der berühmten Ära des Intendanten Alexander Pereira, neben Elena Mosuc, Isabell Rey und Malin Hartelius nicht nur zu den berühmtesten und weltweit gefragtesten Sopransolistinnen des Opernhauses Zürich gehörte, sondern parallel verlaufend auch eine beachtlichte internationale Karriere aufweisen konnte. Die ansonsten stets stilsichere und intensiv agierende Sängerin bietet als Norina zwar eine solide Leistung, jedoch ohne den primär soubrettig angelegten Rahmen des Charakters sprengen oder diesen neu definieren zu wollen und erreicht somit keineswegs jene Intensität, zu welcher sie sonst etwa bei Liveauftritten zumeist imstande gewesen ist…

 

DP_3

(c) RCA / Sony Music

 

Nicht nur Weltstars vom Format einer Anna Netrebko oder in der Vergangenheit einer Beverly Sills, Lucia Popp und zuletzt Eva Mei feierten große Erfolge als Norina, sondern auch junge und aufstrebende Künstlerinnen der Opernszene treten in dieser vielschichtigen, virtuosen und dankbaren Opernpartie in Erscheinung. Eine dieser jungen und erfolgreichen Sängerinnen ist die junge rumänische dramatische Koloratursopranistin, Rodica Vica, die beim KlassikFestival Schloss Kirchstetten bereits als Donna Anna (2014) sowie auch als Konzertsolistin (2015) schöne persönliche Erfolge feiern konnte. Auf dem beiliegenden Livemitschnitt aus Bukarest (konzertante Aufführung) ist sie an der Seite des jungen, berühmten rumänischen Rossini-Tenors, Bogdan Mihai zu erleben.

Gute Unterhaltung und kuschelige Opernabende auch bei Ihnen zu Hause, liebes (künftiges) Publikum des KlassikFestivals Schloss Kirchstetten! 🙂

(Cs.N.)

« Vorherige SeiteNächste Seite »